Entwicklungstrauma

Bindung  -  unsere größte Sehnsucht ist gleichzeitig unsere größte Angst

 

Haben Sie bereits viel unternommen um sich aus alten Verhaltensmustern oder verfestigten Glaubenssätzen zu befreien?  Waren Sie mit Ihren Versuchen nicht erfolgreich, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie ein Trauma in der Kindheit erlebt haben. Schauen wir uns unsere Probleme, die wir mit uns selbst oder anderen Menschen haben genauer an, werden wir die Wurzeln in unserer Kindheit finden.

Auch als Erwachsene Person können Situationen auftreten in denen wir wie ein Kind fühlen und reagieren, und dies erst gar nicht mitbekommen.

 

Ein Entwicklungstrauma oder auch Bindungstrauma entsteht in den ersten Lebensjahren. Anders als bei einem Schocktrauma, handelt es sich hier nicht um ein einmaliges Erlebnis, sondern um chronische Erlebnisse. Kommt ein Mensch auf die Welt, ist er abhängig von mindestens einer Bezugsperson um zu überleben. Wir brauchen Nahrung, Wärme, Geborgenheit, Kontakt, Liebe, Jemanden der sich um uns kümmert und der uns auch emotional regulieren kann. Werden diese Bedürfnisse nicht gestillt, bzw. nicht ausreichend genährt, kann es zu Einschränkungen in der Entwicklung eines Menschen und zu einem verzerrtem Selbstbild kommen. 

 

NARM ist ein neuer, umfassender Weg zur Traumaheilung

Um zu überleben mussten wir uns anpassen - die Entstehung eines Entwicklungstrauma

Jedes Kind hat Bedürfnisse und es bringt diese unmittelbar zum Ausdruck. Werden diese Bedürfnisse nicht erfüllt, wird es lautstark protestieren. Bleiben die Bedürfnisse weiterhin unerfüllt, erlebt das Kind innere Not, es steigert sich bis in Wut und Zorn hinein. Bei weiterer Vernachlässigung wird es dann irgendwann frustriert aufgeben müssen.

Erfährt es statt Zuwendung Ablehnung, wird es seine Bedürfnisse ablehnen. Droht dem Kind sogar Gewalt, wird es seinen Selbstausdruck mit Angst verbinden. Damit fängt es an, sich von seinen Bedürfnissen abzuschneiden, es zieht sich zurück, wird ängstlich, übererregt und erste Schamgefühle entwickeln sich. Es erlebt sich als Falsch,  "so wie ich bin, bin ich nicht richtig".

Aus dem Ausagieren der Wut und der Lebendigkeit, wird ein Einagieren, was sich bis zu Selbsthass mit toxischen Schuldgefühlen steigern kann. Im weiteren Leben zeigen sich dann Traumasymptome wie Erstarrung/Dissoziation, soziale Isolation, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, chronische Angst, häufige Scham, Selbstwertverlust, körperliches wie seelisches Erschlaffen.

Um zu überleben muss das Kind jedoch die Verbindung zur Bezugsperson aufrecht erhalten. Es fängt an sich eine "Maske" aufzusetzen und sich lieb und nett zu zeigen, um die Erwartungen der Anderen zu erfüllen. Es kostet aber viel Kraft die unterdrückten Bedürfnisse, Emotionen und das aktivierte Nervensystem im Zaum zu halten. Dazu entwickelt das Kind unbewusste Strategien, um mit seinem Bedürfnis nach Kontakt, mit seiner Wut, Scham und Verletzlichkeit umzugehen -  oder diese am Besten gar nicht zu spüren. 

In Fachkreisen wird es Komplexe Post Traumatische Belastungs Störung, K-PTBS genannt.

 

Jede Entwicklungsphase des Kindes bringt neue Herausforderungen mit sich. Erlebt das Kind auch hier Beeinträchtigungen, können sich wichtige Fähigkeiten nicht ausprägen. Das Kind entwickelt dann weitere unbewusste Überlebensstrategien, um mit nicht erfüllten Bedürfnissen umgehen zu können.

So spricht Laurence Heller, der Begründer von NARM, hier von fünf menschlichen Grundbedürfnissen:

Kontakt (Bindung) - ist für ein Baby überlebensnotwendig, die erste Berührung signalisiert Sicherheit, nicht allein sein.

Einstimmung - ein Kleinkind erfährt das es Bedürfnisse und Emotionen haben darf.

Vertrauen -   ein Kind erlebt das es abhängig von den Eltern ist und sich auf sie verlassen kann.

Autonomie - das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und authentischem Selbstausdruck.

Liebe/Sexualität - vom Herzen her mit anderen in Beziehung sein, Sexualität ist ein menschliches Bedürfnis.

Werden diese Bedürfnisse nicht ausreichend erfüllt, leidet das Nervensystem, die Selbstregulierung, die Identität und die Selbstachtung. 

Diese fünf Grundbedürfnisse können mit Unterstützung von einem NARM-Therapeuten nachreifen. 

 

 


Wer seine Geschichte nicht kennt ist verdammt sie zu wiederholen.

George Santayana

 

Wer seine Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat ist verdammt sie wieder zu erleben.

(Meine Interpretation) 

 


Traumaheilung mit NARM

In der Therapie eines Entwicklungstrauma geht es vorrangig um eine emotionale Vervollständigung und um ein Erleben von Selbstwirksamkeit (Agency). Aus der Sicht von NARM sehen wir heutige Symptome nicht als Problem, sondern als notwendige Lösungsversuche aus der Kindheit.

 

Der Ablauf einer NARM-Sitzung sieht im allgemeinen so aus:

Im Gespräch klären wir Ihr Anliegen, das den Grundstein für unsere gemeinsame Arbeit legt. Wir werden uns das, was der Erfüllung Ihrer Wünsche und Sehnsüchte im Weg steht, gemeinsam anschauen. Es können z.B. Selbstablehnung, Scham, Schuldgefühle oder auch Angst vor Nähe aufkommen, sowie alte Glaubenssätze, abgelehnte Bedürfnisse, oder Verhaltensweisen die eimal notwendig waren. In diesem Explorieren (Erkunden) arbeiten wir prozessorientiert und nicht lösungsorientiert. Wir gehen dabei sehr kleinschrittig vor, damit Sie Zeit bekommen sich Ihrer inneren Prozesse gewahr zu werden und sich selbst zu reflektieren. Die Vergangenheit werden wir nicht ignorieren können, aber wir bleiben vorrangig im Hier und Jetzt, um eine Regression (Zurückfallen auf frühere Entwicklungsstufen) zu verhindern. Ihr Verständnis und Ihr Mitgefühl für das Kind, das Sie einmal waren, wird sich sehr vertiefen und ist Teil der Desidentifikation und des Heilungsprozesses. Sie werden wieder mit Ihrer ursprünglichen Lebenskraft in Kontakt kommen, Ihre Resilienz (psychische Widerstandskraft) wird sich vergrößern, sowie Ihre Fähigkeit Beziehungen mit echtem Kontakt einzugehen.

NARM ist speziell entwickelt worden für die Heilung komplexer Traumen, für ein posttraumatisches Wachstum auf allen Ebenen.

 

Jeder zugelassene NARM-Therapeut hat eine zweijährige Weiterbildung durchlaufen.

 

 

Noch eine Anmerkung aus meiner persönlichen Erfahrung:

Ich kann meine Vergangenheit nicht verändern. Ich kann lernen mich davon zu distanzieren und lernen mein Verhalten zu ändern, oder ich kann das, was aus der Vergangenheit heute noch in mir wirkt verändern, und das ist für mich durch die NARM Arbeit geschehen.

Meine alten Strategien, die einst mein Überleben gesichert haben und die mich Jahrzehnte lang begleitet haben, konnten sich sogar auflösen, dies ist aber ganz realistisch betrachtet ein jahrelanger Prozess. Denn diese Strategien/ Symptome/ Emotionen hatten sich im Laufe meines Lebens sehr verfestigt. 

Gerade weil ich einige Therapieformen und Selbsterfahrungsgruppen ausprobiert hatte, war ich schon fast hoffnungslos das sich in den Tiefen meines Innenlebens eine konstante Veränderung einstellen würde. Umso freudiger, lebendiger und dankbarer bin ich heute den Weg zu NARM gefunden zu haben. Und dies ist meine größte Motivation, das selbst erlebte zu vermitteln und weiter zu geben.

 

 

Dr. Laurence Heller

NARM (Neuro Affektive Relation Model / Neuroaffektives Beziehungsmodel) wurde entwickelt von Dr. Laurence Heller, USA, er arbeitete über  40 Jahre im klinischen Bereich. Er hat Kurse und Seminare an medizinischen Fakultäten, Krankenhäusern und Schmerzkliniken in den USA und Europa gehalten. Dr. Heller war Mitbegründer des Gestalt Institute of Denver und später des Rocky Mountain Psychotherapy Institute, wo er hunderte von psychiatrischen Fachkräften ausbildete. Er war einer der ersten Somatic Experiencing Lehrer in Deutschland. Seit 15 Jahren gibt er in mehreren Ländern Seminare und Schulungen in NARM.

Er ist Buchautor von:

"Entwicklungstrauma heilen" 

"Befreiung von Scham und Schuld"  

" Trauma-Lösungen, Grundlagen zur Trauma-Arbeit bei Unfällen"

"Praxisbuch Entwicklungstrauma heilen"

 

 

Für Ihre Fragen bin ich gerne für Sie da.